Mehr als zwei Jahre nach dem Attentat, bei dem in Hanau Tobias Rathjen 9 Menschen mit Migrationshintergrund sowie seine Mutter und sich selbst ermordete, weisen die Republikaner darauf hin, dass sein Vater Hans-Gerd Rathjen, der wie er als überzeugter Rechtsextremist dargestellt wird und erheblichen Einfluss auf seinen Sohn ausgeübt haben soll, bei der Kommunalwahl 2011 auf der Liste der Grünen für den Hanauer Ortsbeirat 6 ( Kesselstadt – Weststadt ) kandidierte.
Dies war in Hanau zweifellos schon lange bekannt, wurde aber bisher nie öffentlich erwähnt. Die Republikaner schwiegen bisher ebenfalls, sehen es aber nun, da der vom hessischen Landtag eingesetzte ntersuchungsausschuss bald seine Arbeit beenden wird, als erforderlich an, endlich darauf hinzuweisen. Eigentlich hätten es die Grünen selbst tun müssen, wenn sie den hohen moralischen Anforderungen gerecht würden, die sie an andere stellen. Die anderen in Hanau vertretenen Parteien nähmen offenbar Rücksicht auf die Grünen als Koalitionspartner in Wiesbaden oder in Berlin.
„ Hätte Rathjen auf einer Liste der Republikaner gestanden, so wäre man sofort über uns hergefallen und hätte uns Vorwürfe ohne Ende gemacht“, so der Fraktionsvorsitzende der Republikaner in der Hanauer Stadtverordnetenversammlung Bert-Rüdiger Förster. Die hessische CDU habe ein ähnliches Problem: Bei ihr kandidierte bei der Kommunalwahl 2021 ein Mann für die Stadtverordnetenversammlung in Spangenberg, der wenige Monate später festgenommen und inzwischen wegen der versuchten Gründung einer terroristischen Vereinigung und der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat angeklagt wurde. Er soll als Rechtsextremist Sprengstoffanschläge beabsichtigt haben, um einen Rassenkrieg zu entfachen.

Die Republikaner betonen, dass es bei ihnen nie einen ähnlichen Fall gegeben habe.